die Drei "K"'s - Kinder, Katzen, Karriere?

 

 
     
 
Was gibt es Schöneres als Kinder?
 
Kinder sind unsere Zukunft. Irgendwann in unserem Leben entschließen wir uns dazu, unsere Bedürfnisse hinten anzustellen und die klassische Rolle als Mutter zu erfüllen. Wem das reicht und der voll in dieser Rolle aufgeht, der möge besser nicht weiter lesen....
 
     
 
Ich liebe meine Kinder sehr. Allerdings fehlte mir der Spaß an den "typischen" Hausfrauenaufgaben wie Tupperabende, Singspielchen im Kindergarten und der Austausch, welche Windel denn nun die bessere sei.
 
     
 
Meine Katzen aber haben mich immer begleitet. Das Züchten hat mich - grob gesagt - davor bewahrt in dem Pamperswahnsinn irre zu werden. Es gibt selbst nach vielen Jahren immer wieder neue, interessante Themen, die den Geist aktiv halten. Viele Artikel sind so zu nächtlicher Stunde entstanden, wenn es im Haus ruhig war. Meine kreativste Zeit begann um 22.00 h ! Als gutes Beispiel hatte ich meine Mutter, die ihre besten Ideen in diesen blauen Stunden hatte.
 
     
 
Allerdings bot sich mir 1999 die Möglichkeit wieder in meiner alten Firma als Exportsachbearbeiterin tätig zu sein. Ich habe damals nur kurz überlegt und war mir recht schnell sicher, dass ich die Herausforderung Kinder, Katzenzucht und Job versuchen würde unter einen Hut zu bringen. Kein leichtes Unterfangen, da ich zum damaligen Zeitpunkt sehr stark in der Katzenszene aktiv tätig war. Daher beschloss ich mich davon zu befreien, da dies einen großen Zeitfaktor darstellte.
 
     
 
Meine ältere Tochter Jessica war damals 10 Jahre und Annika 7 Jahre alt. Es war klar, dass unser ganzer Lebensrhythmus auf den Kopf gestellt wurde. Da wir keine Oma oder Tante haben, die unsere Kinder hätte betreuen können, war ich auf fremde Hilfe angewiesen.
 
     
 
Mein erster Versuch war ein schwedisches Aupair-Mädchen, die allerdings nur 5 Monate bei uns war und eine Katastrophe schlechthin. Sarah war tagsüber müde, weil sie abends bis in die Morgenstunden ausging. Den Staubsauger rührte sie nur unter größtem Protest an und ansonsten war Mithilfe im Haus, wie etwa den Tisch abräumen oder den Geschirrspüler ein- oder ausräumen eine Zumutung für sie. Ein krönendes Highlight: sie hatte mit Annika getobt und dabei war Annika auf den Kopf gefallen. Sie war kurze Zeit bewusstlos und hatte Sehstörungen. Das Aupair reagierte panisch. Meine damals zehnjährige Tochter hat mich dann geistesgegenwärtig sofort angerufen und Annika`s Beule gekühlt.  Daneben hat sie noch das hysterische Aupair versucht zu beruhigen.  
 
     
 
Wir haben eine Haushaltshilfe gehabt, die die Kinder liebevoll betreut hat. Leider war sie nur 1 1/2 Jahre bei uns, da sie dann wegziehen musste. Wir waren alle tieftraurig.
 
     
 
Ich habe meinen Job immer als eine Art der Selbstverwirklichung gesehen, der mir nebenbei noch finanzielle Unabhängigkeit gab. Die Kinder sind durch meine Berufstätigkeit extrem selbstständig und vernünftig geworden.
 
     
 
Meine Katzenzucht ist für mich der Ausgleich zum Stress im Job. Die Liebe zu den Birmakatzen - warum sonst hat man denn seine Katzen und vor allem die Kitten ? - ist für mich mein Zentralthema. Es werden aber nebenher auch viele Fähigkeiten und Kenntnisse trainiert, die mir dann u. a. in meinem Job helfen: Korrespondenz in mehreren Sprachen, medizinische Artikel und Austausch von Informationen mit ausländischen Forschern und Züchtern, Marketing, Selbstdarstellung, Verhaltenspsychologie bei Mensch und Katze, Katzenpolitik und diverse medizinische oder auch biologische Themen. Mein Konzept sieht nicht vor Geld mit meinen Katzen zu verdienen, dafür habe ich weder genug potente Katzen noch lasse ich meinen Kater Fremddeckungen machen, die Geld in die Kasse brächten. Katzen und Katzenkinder habe ich aus reiner Liebhaberei.
 
     
 
Ich denke, dass es auch wichtig ist, dass Kinder lernen, dass finanzielle Unabhängigkeit nur durch eigenes Handeln erreicht werden kann. Zielstrebigkeit und Fleiß sind Erfolg bringend. Sie haben schon sehr früh begriffen, dass ihre Noten in der Schule nicht für uns Eltern wichtig sind, sondern für ihr eigenes Vorankommen. 
 
Aber Katzenzucht hat viele Facetten. Je größer und unabhängiger die Kinder werden und je mehr sie aus dem Haus gehen, muss man beginnen umzudenken, neu zu planen und das Abenteuer "Leben" auch immer wieder den  neuen Erfordernissen anzupassen.
 
Rückblickend kann ich sagen, dass mir und meinen Kindern die Birmazucht so viel gegeben hat. Dennoch ist es jetzt an der Zeit die Zucht wieder neu zu finden und den Gegebenheiten anzupassen! Das Leben ist permanente Veränderung. Man tut gut daran, nicht an Altes und Bewährtes zu klammern, sondern sich lieber kreativ neu zu erfinden. 
 
Nicht nur die Zeit der Kinder und des Jobs sind Veränderungen unterworfen. In der Katzenzucht ändern sich die gesellschaftlichen Strukturen stark. Waren Züchterkontakte auf Telefonate und Briefe, ja, POSTbriefe und Papierfotos, beschränkt, so ist es heute Usus, schnelllebige Korrespondenz via  Facebook, Twitter & Co. inkl digitalen Fotos zu pflegen. Leider führt dies nicht immer zu
 
     
 

Copyright - Bettina Rode 01/07 - updated: 01/2013 Mail: lasperlas@gmx.net