Trauernde Katzen
Wie jede meiner Geschichten und Aufsätze entspringt dieser Artikel einer wahren Begebenheit, die ich zum Anlass genommen habe, um darüber zu schreiben und anderen Menschen und vor allem Katzenbesitzern eine Hilfe zu sein. Es geht nicht darum, zu belehren, sondern um den Schmerz einer Katze in den Vordergrund und das Bewusstsein von Menschen und hier besonders Tierärzten zu bringen. |
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Die Psyche unserer Katzen rückt erst sehr langsam in das Bewusstsein von Menschen. Man denkt, dass eine Katze nicht in der Lage sei zu trauern oder tiefe Gefühle zu entwickeln. Sie seien Einzelgänger und nicht fähig in zeitlichen Dimensionen zu denken. | ||||||
Ich habe im Laufe meines Lebens natürlich viele Katzen auf diese Welt kommen und auch von ihr gehen sehen. Sowohl die Geburt wie der Abschied von diesem Leben ist für mich im Einklang mit der Natur und mit unserer Bestimmung. Unsere Katzen sind sehr viel intuitiver als wir Menschen es sind. Sie kommunizieren in telepathischer Form miteinander und so wissen die Katzen einer Katzenfamilie immer, wenn die Zeit für den Abschied gekommen ist. Und so wie ich es geschrieben habe, so meine ich es auch: sie verabschieden sich regelrecht, wenn der Tod nicht plötzlich ihren felligen Freund aus dem sozialen Gefüge ihrer Katzenfamilie reißt. Katzen, die sich sehr verbunden waren, sind abgrundtief traurig. Wenn auch ein weniger empfindsamer Mensch meinen würde, dass alles in Ordnung sei, ist doch der Tagesablauf für die Zurückgebliebenen ein anderer und sie vermissen ihren Freund in jeglicher Hinsicht. Die Rangordnung muss neu gefunden werden. In einem Mehrkatzenhaushalt rücken die verbliebenen Katzen zusammen und trösten sich. Man kann dann sehen, wie Katzen, die sich ursprünglich nicht so nahe waren, nun zusammenrücken oder auch sich ganz entfremden, je nachdem wie sie trauern. Katz' und Mensch sind sich doch recht ähnlich und so verläuft der Trauerprozess sehr individuell. |
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Ganz anders sieht es aus, wenn in einer Familie nur 2 Stubentiger ihr Leben in Harmonie und Eintracht verbracht haben. Wenn ein Stubentiger alleine zurück bleibt, kann dieser in eine tiefe Depression verfallen, die sogar zur total Selbstaufgabe und Tod führen kann. Der Zurückgebliebene stirbt im wahrsten Sinne des Wortes an gebrochenem Herzen. Das kommt häufiger vor als sich manch einer das nun zu denken vermag. Das Alter des Tieres spielt für die Intensität ebenso wenig eine Rolle wie das Geschlecht oder die Rassezugehörigkeit.
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Jedoch noch viel schlimmer ist der plötzliche Tod, bei dem der Kuschelfreund einfach nicht mehr wiederkommt. Der Zurückgebliebene kann das nicht verstehen, weil der Kumpel ja nicht krank war, in eine Box gepackt wurde und von den Dosenöffnern weggebracht wurde. Sie warten und warten und warten... irgendwann verstehen sie, dass die andere Katze wohl nicht zurückkehren wird. Je nach Charakter schreien einige Katzen ihren Schmerz über den Verlust heraus. Bemerkt der Mensch denn nicht, wie traurig sie ist? Sie möchte doch nur eines, den Freund zurück haben. Es ist herzzereißend das miterleben zu müssen. Es ist wie ein "Schwanengesang" traurig und einsam...
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Der einzige Balsam für die trauernde Katzenseele ist ein neuer Lebensgefährte. Es gibt keine andere Alternative. Egal, ob nun die trauernde Katze in ein neues Zuhause mit Katzenanhang kommt oder eine neue Katze einzieht, gibt es nur diese Möglichkeiten für eine emotionale Gesundheit der verlassenen Katze.
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Vorzugsweise sollte es ein Kitten sein, dass möglichst zu dem Charakter der trauernden Katze passt. Es ist wieder Leben im Haus, der Wohnung, und man hat wieder eine Aufgabe. Man muss sich mit dem neuen Wesen vertraut machen und die nötigen alltäglichen Dinge erledigen. Dadurch gerät der Tod des Tieres in den Hintergrund und man hat nicht mehr soviel Zeit sich mit dem Leid und dem Sterbeprozess zu beschäftigen.
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Eine langsame Heilung der Seelen von Katzen und Dosenöffnern wird durch die lustige und jugendliche Unbekümmertheit des neuen Kätzchens setzt ein. Es ist nicht so, dass man das verstorbene Tier nun vergisst oder nicht mehr liebt, die Erinnerungen an schöne Zeiten sollten die Juwelen des Lebens sein. Nicht der Moment des Verlustes, der Agonie oder die Krankheit sollten im Gedächtnis verbleiben, sondern die schönen gemeinsam verbrachten Stunden!
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Copyright - Bettina Rode 07/10 - Mail: lasperlas@gmx.net |